Des is unsa Gwand - auch Tracht ist "Mode"!
Auch die Tracht ist eine Modeerscheinung und war in den vergangen Jahrhunderten immer wieder Erneuerungen unterworfen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Volkstrachten-Erhaltungsvereine in Oberbayern gegründet.
Die sog. Vereinstracht wurde in Statuten festgeschrieben.
Je nach Vereinszugehörigkeit gab und gibt es bis heute im bayerischen Oberland kleine Unterschiede: in der Farbe der Frauenschürzen, bei Hutform und Hutschnur, bei den Hals-Bindln der Mannsbilder, bei der Stickung des grauen Jankers, der Hosenträger usw.
Bereits im Jahre 1929 wurde von einigen Mitgliedern des Volkstrachten-Erhaltungsvereins Schliersee Stamm 1888 die alte Schlierseer Tracht aus der Zeit um 1830 bis 1850 wiederentdeckt und zum 1.150jährigen Ortsjubiläum in einem Festzug vorgeführt. Mit den Kriegs- und Nachkriegsjahren geriet diese "ältere" Tracht in Vergessenheit. Erst zur großartigen 1.200-Jahr-Feier im Jahre 1979 sammelte sich wieder eine Schar von Heimat- und Trachtenfreunden, die diese Fest-Kleidung, wie sie Anfang bis Mitte des vorange-gangenen Jahrhunderts in Schliersee getragen wurde, zu neuem Leben erweckte. Grundlage für diese Tracht war die oberlanderische Mode, die die bekannten Genre-Maler Lorenzo Quaglio (1793 bis 1869) und auch Peter von Hess in zahlreichen Gemälden festgehalten haben.
Weitere
Infos zur Trachtenbewegung in Bayern
"Richtiges" Bairisch ... unsere Sprache, unser höchstes Kulturgut ...
Leonhardi-Fahrt von Schliersee nach Fischhausen
Gemälde von Peter von Hess um 1825
Rat und Tat
In seiner ständigen Ausstellung zeigt das Schlierseer Heimatmuseum eine ganze Reihe von Kleidungsstücken, die die in der Gegend von Schliersee im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts getragen wurden. Ein Besuch lohnt sich, um einmal einen Blick auf die Originale zu werfen. Außerdem stehen die Mitglieder des Vorstands und des Ausschusses gerne mit Rat und Tat zur Seite.